You’re both the fire and the water that extinguishes it. You’re the narrator, the protagonist, and the sidekick. You’re the storyteller and the story told. You are somebody’s something, but you are also your you. ~ Turtles All the Way Down (2017)
Neues Jahr, neue Bücher! Ich bin mit dem neuesten Roman von John Green, Turtles All the Way Down, ins Lesejahr 2018 gestartet. Als bekennender Green-Fan hatte ich wie immer große Erwartungen – und wurde nicht enttäuscht.
Zur Story:
Die 16-Jährige Aza Holmes hat wie so ziemlich jeder Jugendliche mit Freundschaft, Liebe und dem Schulalltag zu kämpfen. Erschwerend kommt bei Aza noch eine Zwangsstörung hinzu, die ihre Suche nach Identität und die Beantwortung der Frage „Wer bin ICH eigentlich?“ nicht gerade erleichtert. Gefangen in ihren eigenen Gedanken, gibt sie ihr Bestes, eine gute Freundin und Tochter zu sein.
Angestiftet von und zusammen mit ihrer besten Freundin Daisy, begibt sich Aza auf die Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett – die Belohnung für Tipps zu seinem Aufenthaltsort: 100.000 Dollar. So trifft Sie auch Davis, den Sohn des Verschwundenen und Freund ihrer Kindheitstage, wieder.
Ich bin wie immer sehr begeistert davon, wie sehr man sich in Greens Charaktere hineinfühlen kann. Er schafft es auf unnachahmbare Weise, eine besondere Nähe zwischen Leser und Protagonisten zu kreieren. Bei Aza ist dies manchmal schmerzhaft und kaum auszuhalten, wenn sie beispielsweise wieder einmal in einer ihrer Gedankenspiralen gefangen ist, die zu ihren Zwangshandlungen (die immer gleiche Wunde an der Hand öffnen und desinfizieren etc.) führt. An diesen Stellen musste ich tatsächlich das Buch manchmal kurz beiseitelegen und tief durchatmen und als emphatisch veranlagter Mensch habe ich manche Zeilen nur überfliegen können.
Toll an Turtles All the Way Down, finde ich auch Azas Entwicklung – ihre Höhen und Tiefen, ihre Freundschaft mit Daisy, die sie erst ab einem gewissen Punkt richtig zu schätzen lernt und ihren Umgang mit körperlicher Nähe. Ich habe mich vorher nie ausführlich mit Zwangsstörungen beschäftigt, daher fand ich den Roman sehr lehrreich und interessant. Aber auch abgesehen von der Beschreibung der Krankheit, ist Turtles All the Way Down eine gut erzählte und spannende Geschichte vom Erwachsenwerden – vor allem auch für Fans von Coming-of-Age-Literatur und anderen Green-Romanen. Mein persönlicher Favorit von John Green ist übrigens noch immer sein Debütroman Looking for Alaska (2005). Turtles All the Way Down kann aber definitiv mithalten – meine Daumen sind beide oben.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen