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Liebe ist alles - außer Easy

Ich habe mich diese Woche der Serie Easy aus dem Hause Netflix angenommen. Veröffentlich wurde Easy bereits vor knapp einem Jahr- das ist aber offensichtlich komplett an mir vorbeigegangen. Für die Anthologie-Serie zeigt sich Joe Swanberg verantwortlich, der die Serie nicht nur geschrieben und produziert, sondern auch Regie geführt hat. Swanberg hat bereits durch Filme wie Drinking Buddies und Happy Christmas gezeigt, dass er was von Zwischenmenschlichkeit in all ihren Facetten versteht (übrigens zwei sehr unterhaltsame und großartig besetzte Filme, die viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen haben). In Easy widmet er sich nun in acht halbstündigen Folgen den verschiedenen „Stadien“ der Liebe. Angereichert mit viel Humor und einer ordentlichen Prise Skurrilität ergibt das ein sehr unterhaltsames Gesamtergebnis.

Jede Episode ist in sich abgeschlossen - auch wenn es zwischen den Charakteren der verschiedenen Episoden zumeist Verbindungen gibt - und erzählt die Geschichte eines anderen bzw. anderer Protagonisten. Da ist ein verheiratetes Paar mit Kindern, dass sich mehr Leidenschaft für seine Ehe wünscht. Eine junge Frau, die sich auf den ersten Blick verliebt und feststellt, dass eine Beziehung zu führen nicht ganz so einfach ist, wie sich zu verlieben. Ein Ehepaar, dass sein erstes Kind erwartet und plötzlich etwas Panik bekommt und ein struggling Artist in der Midlife-Crisis - um nur ein paar zu nennen. Easy lebt vor allem von den großartigen Dialogen und der tollen Schauspielleistung des Cast. Tatsächlich finden sich auf der Besetzungsliste relativ große Namen wie Orlando Bloom, Malin Akerman, Dave Franco, Elizabeth Reaser und Jake Johnson.

Swanberg zeigt dem Zuschauer so was wie einen Querschnitt vom Liebesleben der Millenials in den Großstädten dieser Welt - unverblümt und schamlos - beispielsweise, wenn die Protagonistin der Episode „Vegan Cinderella“ plötzlich entscheidet von nun an vegan leben zu wollen, weil ihre Freundin eine passionierte Aktivistin ist und sie das Gefühl hat, nicht engagiert genug für sie zu sein. Die eigenen Interessen so zurechtstutzen, dass es irgendwie zum Gegenüber passt? Das kommt wahrscheinlich dem ein oder anderen bekannt vor. Vielleicht fühlt man sich ja sogar selbst ertappt.
Auch Tinder bekommt natürlich einen Platz, denn die Dating-App gehört schließlich zum Großstadtleben wie Verkehrssmog. Nur lässt Swanberg eben nicht den einsamen Single auf die Suche gehen, sondern direkt mal ein Paar (übrigens sehr gut gespielt von Akerman und Bloom). Das wird dann schon etwas lustiger.

Easy ist eine gute Serie für zwischendurch und mit ihren acht Folgen sehr schnell geguckt. Eine zweite Staffel wurde bereits bestätigt. Ich bin gespannt welchen Themen sich Swanberg im zweiten Durchlauf annimmt. Ich persönlich finde es übrigens super, dass Netflix mit Produktionen wie Easy oder auch Love dem Independent-Film einen Platz einräumt und hoffe auf mehr.

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