Direkt zum Hauptbereich

The Defenders: “I am not looking for super friends”

Long time no read. Was soll ich sagen: Wir haben Urlaub gemacht und wurden vom Fluch der Faulheit heimgesucht (wobei, so richtig gut war die Internetanbindung in der Ferne auch nicht). Aber wann sonst kann man mal so richtig dem Nichtstun frönen, wenn nicht im Urlaub? Doch die schöne Zeit ist jetzt zu Ende, der Sommer vorbei und der Alltag zurück. Das mag schlimm klingen – ist es auch – aber wenigstens kommen wir nun wieder dazu diesen armen, verwahrlosten Blog mit Inhalten zu befüllen.

Erstes Thema nach der Sommerpause: The Defenders. Die Serie um die marvelschen Comichelden Jessica Jones, Luke Cage, Daredevil und Iron Fist wurde am 18. August auf Netflix veröffentlicht. ENDLICH möchte man sagen denn, dass es die Serie geben soll, wurde bereits im November 2013 von Disney und Marvel bekannt gegeben. Zuvor durften die vier Helden der Serie aber erst einmal Solo übers Paket schweben.

Während ich das bei Jessica Jones, Daredevil und eigentlich auch Luke Cage noch ziemlich großartig fand, war die Enttäuschung bei Iron Fist relativ groß. Die Serie um den milliardenschweren Martial-Arts-Kämpfer Danny Rand alias Iron Fist, mit seinen von Mönchen erlernten Special Features, fiel etwas Flach aus und überhaupt konnte Hauptdarsteller Finn Jones als Kampfgenie nur semi-überzeugen.

Die Frage war jetzt: Kann The Defenders wieder an die alten Erfolge anknüpfen oder folgt die Serie Iron Fist ins „So La La“- Land? Zumindest inhaltlich knüpft The Defenders an die vorausgehende Iron Fist-Staffel an. Als Antagonist muss wieder die Geheimorganisation „Die Hand“ herhalten, mit der ja neben Iron Fist auch Daredevil schon in Berührung kam.

In The Defenders tun sich die vier ungleichen Helden nun zusammen, um ihre Heimat gemeinsam vor dem Bösen zu beschützen. Das ist selten ein fröhlicher Kindergeburtstag. Gerade zu Anfang der Staffel wird dem Zuschauer deutlich gemacht, dass es sich hier eher um eine Zweckgemeinschaft handelt. Einzig Iron Fist wirkt gelegentlich wie der motivierende Cheer Captain des „eigentlich hassen wir uns alle“- Clubs. Den düsteren Ton, den der Zuschauer schon aus den Prequels gewöhnt ist, behält man auch in The Defenders bei. Mit dem lustig, sympathischen Spider-Man, den Marvel gerade erst über die große Kinoleinwand hüpfen ließ, hat das Ganze wenig bis gar nichts zu tun. Auch die ganz große Action, die man sonst von Marvel kennt, wenn mehrere Helden aufeinandertreffen (aka The Avengers) bleibt aus. Der Fokus liegt eindeutig auf dem Nahkampf.

Im Großen und Ganzen ist mit The Defenders eine sehr solide bis gute Action-Serie gelungen. Das hohe Niveau von Jessica Jones, Daredevil und auch Luke Cage erreicht sie nicht ganz. Besser als Iron Fist ist The Defenders aber allemal!

Leider dauert es etwas bis die Serie so richtig in die Gänge kommt. Folge eins und zwei überzeugen noch nicht so ganz, ab Folge drei nimmt das Ganze dann aber Fahrt auf. Für kleinere Schwächen gibt es ja zum Glück immer noch Jessica Jones, die es schafft, den Zuschauer für das ein oder andere Manko zu entschädigen. Ihre „in-ya-face“- Punchlines sind wie immer auf den Punkt.

Wer Jessica Jones, Luke Cage, Daredevil und Iron Fist nicht gesehen hat, wird mit The Defenders allerdings so seine Schwierigkeiten haben. Insbesondere die Vielzahl an Charakteren kann unter Umständen für Verwirrung sorgen. In den acht Folgen der ersten Staffel bekommt quasi jeder, der bisher eingeführten Charaktere einen Auftritt und dazu gibt es noch jede Menge neue Gesichter. Das ist für Fans ziemlich cool, alle anderen könnte das minimal überfordern. Dennoch bietet The Defenders wirklich gute Unterhaltung. Ich hoffe sehr, dass Netflix bald die Produktion einer zweiten Staffel verkündet. Gerade gegen Ende wurde es richtig spannend und ich hatte das Gefühl, die Serie hat sich jetzt erst so richtig gefunden. Ich würde gerne sehen, wie sich die Dynamik zwischen den vier Hauptcharakteren weiterentwickelt.

Solange versorgt uns Netflix aber zunächst einmal mit der ersten Staffel von The Punisher (Start November 2017) und eine zweite Staffel von Jessica Jones und von Luke Cage ist auch bereits in Arbeit. Angeblich gibt es auf Netflix zukünftig alle sechs Monate neue Folgen aus dem Marvel Universe.

Photo Credit: Netflix

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

NaturalBornFavorites: Life is Strange

Ich stelle euch heute eines meiner absoluten Lieblingsgames im Adventure-Bereich vor: Life is Strange vom französischen Entwickler Dontnod . Das Spiel ist von der Sorte, die ich als Gelegenheitsgamerin an der PS4 am liebsten habe. Man kann den Spielverlauf mit seinen Entscheidungen verändern (Multiple-Choice-Prinzip) und spielt eine zusammenhängende Story ohne sich in Nebenhandlungen zu verlieren. Vom Aufbau her erinnert das Spiel eher an einen Film - es ist unterteilt in fünf Episoden, die jeweils einen Tag der Woche umfassen - und es gibt viele Momente zum zurücklehnen und genießen der verträumten filmischen Sequenzen. Die Story im Überblick: Nach fünf Jahren Abwesenheit kehrt die 18-jährige Maxine Caulfield zurück in ihre Heimatstadt Arcadia Bay (fiktive Kleinstadt) im amerikanischen Oregon um an der bekannten Blackwell Academy Fotografie zu studieren. Während Ihrer Abwesenheit hat sie den Kontakt zu ihrer ehemaligen besten Freundin Chloe verloren.  Bereits in der ersten

Valerian - ein Satz mit X

Wir haben uns gestern Valerian – Die Stadt der tausend Planeten im Kino angesehen. Zunächst: Die Kritiker haben recht, wenn sie die optische Gestaltung des Filmes loben. Die Bilder, die Regisseur Luc Besson auf die Leinwand bringt, sind bombastisch. Ein Feuerwerk aus Farben und Formen und ja, sie können streckenweise über die schwache Handlung hinwegtrösten. Aber eben nur streckenweise! Denn abgesehen davon ist Valerian ein echt schlechter Film. Valerian – Die Stadt der tausend Planeten basiert auf der französischen Comicreihe Valérian et Laureline von Pierre Christin und Jean-Claude Mézières. Der erste Teil erschien bereits 1967 und war (zunächst) insbesondere in Europa ein Riesenerfolg. Angeblich soll das Science-Fiction-Comic um die „Weltraumagenten“ Valérian und Laureline sogar George Lucas inspiriert haben . Die Comicserie hat eine Verfilmung also in jedem Fall verdient. Eine richtige Hollywoodverfilmung mit großen Namen wie Clive Owen und Ethan Hawke, inszeniert von einem

Kindred Spirits: A Star Wars Story

Der Sommer ist (zumindest meteorologisch) da und mit ihm kommen die lang ersehnten Sommerurlaube. Urlaubslektüre gewünscht? Dann habe ich einen Tipp für euch: Rainbow Rowell hat ein kleines aber wirklich feines Büchlein über drei junge Menschen und deren Liebe zu Star Wars geschrieben.