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The Umbrella Academy: Apocalypse Suite

Ich habe mir diese Woche The Umbrella Academy: Apocalypse Suite vorgenommen. Die  Comic-Serie wurde erstmals 2007 veröffentlicht und fand großen Anklang bei den Kritikern; 2008 wurde sie sogar mit dem Eisner Award ausgezeichnet.
Obwohl die Serie eine treue Fanbase hat, zählt die Umbrella Academy insbesondere in Deutschland wohl eher (noch) zu den Geheimtipps. 

Die Handlung kurz zusammengefasst: Eines Tages werden zeitgleich und vollkommen unerwartet 43 Kinder geboren, deren Mütter zuvor keinerlei Anzeichen einer Schwangerschaft gezeigt hatten. Sieben von ihnen werden von dem - als reicher Wissenschaftler und Entrepreneur getarnten - 'Space Alien' Sir Reginald Hargreeves 'The Monocle'  adoptiert, großgezogen und zu Superhelden ausgebildet. Im Alter von zehn Jahren tritt die Gruppe außergewöhnlicher Kinder erstmals in Erscheinung: Die Umbrella Academy beschützt die Stadt Paris vor einem Angriff.         
Die Jahre vergehen und die Wege der Umbrella Academy trennen sich. Erst der Tod ihres Ziehvaters führt die Geschwister zwanzig Jahre später wieder zusammen. Für große Wiedersehensfreuden bleibt allerdings keine Zeit; eine globale Bedrohung könnte das Ende der Welt bedeuten und die Fähigkeiten der Umbrella Academy sind erneut gefragt.

Die Serie stammt aus der Feder von Gerard Way (Text) und Gabriel Bà (Illustration). Gerard Way ist hauptberuflich Musiker und den meisten wahrscheinlich als Leadsänger von My Chemical Romance bekannt. Dass sich Way in der Musik zu Hause fühlt merkt man schnell: Musik ist ein Schlüsselelement in der Comic-Serie, wie auch der Einband bereits vermuten lässt.
 

The Umbrella Academy: Apocalypse Suite besticht durch die skurrilen Ideen von Way, die durch die großartigen - relativ düsteren und schon auch ziemlich blutrünstigen - Zeichnungen von Bà zum Leben erweckt werden.
Wie in eigentlich jeder guten Superhelden-Saga geht es neben dem Retten der Welt vor allem um die Suche nach der eigenen Identität und um die Bürde und  Verantwortung, die mit besonderen Kräften einhergeht (schon Spiderman sagte: „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“). On top kommt hier noch der Konkurrenzkampf unter Geschwistern, aber auch das ist ja letztlich ein häufiger vorkommendes Motiv. 

Mir persönlich gefiel der Handlungsstrang um Space Boy besonders gut: Nach einer gescheiterten Marsmission transplantierte Sir Hargreeves seinen Kopf auf den Körper eines Affen. Bis zur Wiedervereinigung der Umbrella Academy führt er ein zurückgezogenes Leben im Weltall. Optisch dazu verdammt nie ganz dazugehören zu können, bleibt ihm nur seine Identität als Superheld. Doch, dass er sich ein normales Leben durchaus wünscht, wird schnell deutlich. Diese Dialektik macht Space Boy für mich  besonders interessant. Klar, die Figur des Lone Wolfs ist keine Neuerfindung, aber Way schafft es auf gängige Klischees zu verzichten. Ich bin sehr gespannt, wie sich der  Charakter weiterentwickelt.

Nach Apocalypse Suite folgte 2008 The Umbrella Academy: Dallas. Teil drei ist in Arbeit und soll 2018 erscheinen. Ich habe bisher tatsächlich nur The Umbrella Academy: Apocalypse Suite gelesen, bin aber so begeistert, dass Teil zwei bereits bestellt ist. In der Vergangenheit gab es immer wieder Gerüchte um eine Film- oder Serienadaption, zum jetzigen Zeitpunkt sieht das allerdings eher mau aus.

Photo Credits: "The Umbrella Academy- Apocalypse Suite" / Gerard Way und Gabriel Bà / Dark Horse Books (2008) 

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