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Von Göttern und Menschen

Ich oute mich direkt zu Beginn mal als gar nicht so passioniert, was Superheldenfilme angeht. Die gut gemachten finde ich durchaus unterhaltsam, aber mehr meist auch nicht. Irgendwie fehlt mir oft der Tiefgang. Daher liegt der letzte Superheldenfilm, den ich mir im Kino angeschaut habe (Suicide Squad), auch schon ein wenig zurück. Auch bei Wonder Woman war ich zunächst skeptisch und überlegte, ob ich ihn mir überhaupt anschauen soll. Letztendlich haben mich die guten Kritiken (und meine Mitbloggerin) aber überzeugt – ein Glück! 

Quelle: moviepilot.com
Wonder Woman (Regie: Patty Jenkins) ist der mit großem Abstand beste Superheldenfilm, den ich in den letzten Jahren gesehen habe (wenn nicht sogar der Beste) und das liegt nicht zuletzt daran, dass die Story klar im Vordergrund steht und sich der Superhelden-Aspekt des Films mühelos und auf wirklich schöne Weise in unsere Welt – also die reale Welt der Menschen – integriert. 

Kurz zur Story (Vorsicht Spoiler): Diana (Wonder Woman, gespielt von Gal Gadot) wächst als Tochter der Königin isoliert von der realen Welt auf einer Insel auf, die nur von Amazonen bewohnt wird. Die Königin verheimlicht Diana, dass sie eine Tochter von Zeus ist und somit selbst eine Göttin. Beim Kampftraining entdeckt die erwachsene Diana eines Tages ihre übernatürlichen Kräfte und zerstört dadurch versehentlich den Schutz, der die Insel von der Außenwelt abschirmt. Kurz darauf stürzt ein Kampfpilot (Chris Pine) unweit der Insel ins Wasser und Diana rettet ihn. Durch ihn erfährt sie, dass in der Welt der Menschen ein schrecklicher Krieg (der Erste Weltkrieg) herrscht. Sie entschließt sich zu helfen, indem Sie den Kriegsgott Ares tötet, in dem sie den Verursacher des Krieges vermutet. Daraufhin beginnt ihre Reise an der Seite von Pilot und Spion Steve Trevor über England zur Front. 

Am meisten berührt und fasziniert hat mich die Naivität, mit der Diana in die Welt der Menschen eintritt und diese wahrnimmt. Wie ein Kind, dass nur das Gute im Menschen vermutet, tritt Sie in die düstere, brutale und traurige Realität des Krieges ein und stellt sich die Frage „Wieso tun die Menschen sich das gegenseitig an?“ Die Frage trifft eigentlich immer, aber vor allem in Zeiten wie diesen, in denen Krieg wieder für so viele Menschen zum Alltag gehört und der Hass als vorherrschender Gemütszustand die Welt beherrscht, einen Nerv. Schön ist die Schlussfolgerung des Films zur Menschlichkeit: Diana erkennt, dass der Mensch das Böse und das Gute gleichermaßen in sich trägt und selbst dafür verantwortlich ist, für welche Seite er sich entscheidet. Sie erfährt trotz der Schrecken des Krieges, dass Liebe in der Welt der Menschen existiert, für die es sich zu kämpfen lohnt. 

Auch abseits der Story hat der Film einiges zu bieten und wartet mit beeindruckenden Bildern und einigen der besten Kampfszenen, die ich seit langer Zeit zu Gesicht bekommen habe, auf. Sehr positiv anzumerken ist auch, dass Wonder Woman es schafft, eine wirklich starke weibliche Persönlichkeit auf die Leinwand zu bringen, ohne diese zu objektifizieren oder als letztendlich doch unselbstständig darzustellen (die Gefahr besteht bei weiblichen Superhelden ja schon mal).

Mein Fazit: Unbedingt anschauen! Für mich jetzt schon einer der besten Filme des Jahres.

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